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Vorlesewettbewerb Orientierungsstufe

Deutsch

Deutsch macht Spaß und fit für das Leben. Denn wir orientieren uns an unseren Schülern und ihren Bedürfnissen.

Wir möchten Wissen und Fertigkeiten vermitteln, die ihnen im Kleinen und im Großen helfen, Herausforderungen zu meistern und Strategien zur Problemlösung zu entwickeln. Besonders wollen wir in diesem Zusammenhang auch zum eigenständigen und kritischen Denken ermutigen.

All dies soll nicht nur in den normalen Deutschstunden stattfinden, sondern zum Beispiel auch fächerübergreifend, jahrgangsübergreifend, durch Projekte und bei außerunterrichtlichen Aktivitäten. In allen Klassenstufen finden Theaterbesuche statt. Unsere fünften und sechsten Klassen gehen beispielsweise in der Vorweihnachtszeit ins Weihnachtsmärchen. Außerdem haben wir natürlich auch unseren Ehrgeiz: Wir nehmen jedes Jahr am Vorlesewettbewerb und am Wettbewerb Jugend debattiert teil, wo wir schon tolle Erfolge verzeichnen konnten. Wir planen immer wieder besondere Veranstaltungen, beispielsweise zum Tag des Buches. Hier wurden in den letzten Jahren Schüler, Lehrer oder Schauspieler zu kreativen Vorlesern.  In der siebten Klasse führen wir ein Bewerbungstraining durch und begleiten dann später die neunten Klassen gemeinsam mit der Fachschaft WiPo im Betriebspraktikum. In der achten Klasse werden unsere Schüler jedes Jahr selbst zu Reportern und nehmen am Zeitungsprojekt Zisch teil. Darüber hinaus ist jede Lehrkraft und jede Klasse immer wieder selbst aufgerufen, tätig zu werden, Schwerpunkte zu setzen und eigene Ideen zu verwirklichen.

Wir wollen Schüler für Literatur begeistern. Darum ist unsere Auswahl an Texten vielfältig und so sind auch verschiedenste Textsorten, Epochen und Autoren Bestandteil unseres Unterrichts. Individuelle Lernangebote und Kreativität werden großgeschrieben. Unsere Schüler gestalten: Texte werden weiter- und umgeschrieben, Gedichte werden vertont, Balladen gerappt, Hörspiele inszeniert und Filme gedreht.

Unsere Schüler sollen ihren eigenen Kopf haben. Sie sollen lernen, anderen zuzuhören und auf diese einzugehen, aber gleichzeitig die eigene Position überzeugend vertreten können. Insbesondere in der Oberstufe gehört zudem die genauere Betrachtung unserer Sprache in ihrem Gebrauch und Wandel zum Deutschunterricht dazu.

Wir freuen uns immer über Anregungen und wollen gemeinsam mit unseren Schülern Bestehendes weiterentwickeln und Neues ersinnen und umsetzen.

Zeitung in der Schule, Kl. 9a

Zeitungen- Die Dinosaurier unter den Medien?

Die Zeitung spielt noch immer eine große Rolle bei der Gewinnung von Information, auch für Mitglieder der Generation Z (Jahrgänge von 1997 bis 2012). Doch trotzdem ist die Tatsache, dass 40% der Jugendlichen sich nicht mit Zeitungen auseinandersetzen, erschreckend, insbesondere für die Verleger.

Es stellt sich die Frage ob, die Zeitung als Massenmedium vom Aussterben bedroht oder erlebt sie eine Renaissance unter jungen Menschen?

Zunächst sollte jedem bewusst sein, dass aufgrund des geringen Alters der Generation, es noch nicht möglich ist, konkrete Aussagen über die Eigenschaften und Vorlieben der Generation Z zu treffen, welches natürlich auch auf die Analyse des Medienkonsums zu trifft.

Allerdings kann man schon einen Aspekt erahnen, welcher von elementarer Bedeutung sein wird und vielleicht sogar schon ist. Die Rede ist von der Digitalisierung, denn in unseren Umfragen wurde festgestellt, dass die Hälfte der Erwachsenen respektive zwei Drittel der Befragten Jugendlichen angaben, ihre Zeitung digital zu konsumieren. Wenn die Verlage diesen Trend erkennen und für ein gutes digitales Angebot sorgen, könnte die Zukunft der Zeitung unter einem guten Stern stehen.

Auch ein Aspekt, welcher nicht ignoriert werden kann, ist die Tatsache, dass viele Menschen den Printmedien nicht vertrauen. So ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts „Statista“ ein Ergebnis, welches den Herausgebern der großen deutschen Zeitungen zu denken geben sollte:

Im Herbst 2018 gaben 38% der Befragten an, dass sie den Printmedien nicht bzw. eher nicht vertrauen. Durch dieses geringe Vertrauen der Bevölkerung kann es natürlich zu einem Schwund der Leserschaft kommen, ungeachtet von Versäumnissen bei der Digitalisierung.

Allerdings sollte diese Nachricht auch Mut machen, denn in früheren Umfragen aus dem Herbst 2015 vertrauten sogar 49% Zeitungen nicht bzw. eher nicht. Dieser tiefe Wert ist u.a. auf die oft als einseitig empfundene Berichterstattung zur Flüchtlingspolitik zurückzuführen. Auch erlebte der Rudeljournalismus (Die Presse folgt einzelnen Leitjournalisten großer Zeitungen und schreibt einzelne Personen runter), ein überraschendes Comeback, als Christian Lindner die Jamaika Koalition platzen ließ und er quer durch alle Zeitungen einen Shitstorm erntete.

Festzuhalten ist, dass die Zeitung immer noch ein Massenmedium ist, allerdings die Digitalisierung nicht verschlafen darf. Außerdem müssen die Verleger versuchen, verlorengegangenes Vertrauen wieder zu gewinnen und so wieder bei einem Großteil der Bevölkerung als neutral angesehen zu werden.

Hierbei könnte die Schule ein wichtiger Ort sein, um den Kindern differenziertes Denken beizubringen und die Wichtigkeit des Meinungspluralismus zu verdeutlichen. Daher wäre es den Zeitungen nur zu wünschen, nicht das Schicksal der Dinosaurier zu teilen, sondern weiter fort zu bestehen. Ein Zeitungssterben würde der Vielfalt der Medien und des Denkens schaden. Daher sehe ich es als Aufgabe der Schule, Schüler und Schülerinnen auf die Wichtigkeit der Zeitungen, allerdings auch auf den nötigen Umstand der kritischen

Einordnung der Informationen, hinzuweisen und dies gegebenenfalls an Beispielen aus der Geschichte zu verdeutlichen, denn immer noch wird von keinem anderen Medium eine so hohe Anzahl von Inhalten kreiert, wie von den Printmedien. Schade wäre der Verlust von Kommentaren, Glossen, Reportagen, Berichten und Nachrichten.

Paul Müller, 9a

Wie wichtig ist Zeitunglesen in der Schule?

Aus den vorigen Texten gehen vor allem zwei klare Punkte hervor: Die Zeitung ist immer noch ein wichtiges Medium zur Beschaffung von aktuellen Informationen zu zahlreichen Themen, Kinder und Jugendliche nutzen sie allerdings nicht mehr sehr häufig.
Es stellt sich die Frage, ob das gemeinsame Zeitunglesen in der Schule eine Lösung für das Problem ist. Offensichtlich ist, dass es heutzutage extrem wichtig ist, sich mit aktuellen Themen zu befassen, um sich diesbezüglich überhaupt eine eigene Meinung bilden zu können. Vor allem in der Schule beschäftigt man sich mit gegenwärtigen Ereignissen z.T. erschreckend wenig.

Dabei würde das wahrscheinlich auch viele Schüler, die das bisher nur wenig getan haben, anregen, sich einmal mit den Informationen aueinanderzusetzen, welche die Printmedien liefern. Auch bietet die Schule ein großes Potential für eine sinnvolle Beschäftigung mit der Zeitung.
Im Rahmen von ZiSch, Zeitung in der Schule, können Schüler durch ein großes Angebot beispielsweise die verschiedene Sichtweisen der einzelnen Blätter kennenlernen. So kann man als Schüler die Denkweise der jeweiligen Zeitung erkennen und danach die Information beurteilen. Diese Möglichkeit ist sonst nicht immer gegeben. Dabei sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Informationen auch aus seriöser Quelle stammen, was bei Printmedien glücklicherweise häufiger der Fall ist als bei Artikeln im Netz.

Vor allem kann man aber nur durch das Gespräch mit anderen Ideen und Meinungen austauschen und sich bei Bedarf ausführlich mit einem Thema beschäftigen. Es ist wichtig, dass Schüler Information nicht nur lesen, sondern sie auch besprechen, damit sie erkennen, auf welche Arten man diese verstehen kann.

Um das zu verwirklichen werden im Deutschunterricht Zeitungen bereitgestellt und man diskutiert über die Artikel, die die Schüler interessieren. Natürlich können Schüler zu diesem Zweck auch Artikel mit Diskussionsbedarf mitbringen oder sich zu Hause über bestimmte Themen noch zusätzlich informieren.

In Anbetracht dieser Argumente ist ZiSch sehr sinnvoll, da es in der Schule die Möglichkeit bietet, Zeitung zu lesen und darüber zu sprechen. Auch wenn sich Schüler außerhalb der Schule selbst informieren, ist das Gespräch über aktuelle Themen in Wirtschaft, Politik und Ähnlichem essenziell für die Bildung einer eigenen Meinung, die alle Aspekte berücksichtigt. Und darauf kommt es schlussendlich an.

Felix Korth, 9a

Reportagen der 8c über den Besuch beim Amtsgericht Elmshorn

(K)ein Beruf für Frauen

Die typisch andächtige Stille des Gerichtssaals wird nur unterbrochen von gelegentlichem Tippen der Tastatur und dem raschelndem Papier der entsprechenden Akten zum Fall. Wenn sich die Richterin erhebt, beginnt die Verhandlung. Es ist ein komplizierter Fall: Ein interkultureller Konflikt mit Körperverletzung als Folge. Der Prozess zieht sich schon lange hin. Die Tat, begangen am 19.1.2017, begann mit einem harmlosen Streit und endete mit einer Kopfverletzung im Krankenhaus. Immer wieder verschwindet ein wichtiger Zeuge, weshalb die Verhandlung des Öfteren verschoben wird und auch dieses Mal erscheint der Kronzeuge nicht. Alle Beteiligten haben Schwierigkeiten, den Kläger und seine Dolmetscherin zu verstehen, denn er spricht kein Deutsch und sie nur mit Akzent. Nach zwei Stunden im Gericht wird die Verhandlung abgebrochen – ohne den wichtigsten Zeugen kann sie nicht weitergeführt werden.
Eine erdrückende Frustration erfüllt den Raum, ein Ende ist nicht in Sicht. Dieser Tag im Amtsgericht verläuft friedlich. Es gäbe auch andere Fälle, meint die Richterin. Sie fühle sich manchmal durch die Angeklagten bedroht. „ Ich bin froh, dass ich nicht in dieser Gegend wohne, so muss ich nicht mit der Rache von Verurteilten rechnen“
Obwohl sie dankbar für den Alarmknopf unter ihrem Richterpult ist, sei das leben im Gericht nicht so wie im Film. Im Amtsgericht werden keine Morde behandelt und nur selten wird ein nervenaufreibendes Verfahren gesehen.
Trotzdem ist der Beruf nicht langweilig. Auch der Alltag kann für anregenden Diskussionsstoff herhalten. Als Juristin habe sie gelernt sich durchzusetzten, doch oft fällt man als weibliche Person, in einer früher ausschließlich von Männern dominierter Richterschaft, auf. Die Kollegen sind nicht das Problem, eher die angeklagten seien voreingenommen.
Oft wird jedoch nicht sie als Richterin beleidigt, sondern ihre Person und vor allem- sie als Frau.
Denn eine weibliche Führungsperson der Justiz ist in Deutschland schon lange keine Rarität, aber noch längst kein Alltag .

Liv Callesen, Klasse 8c, Gymnasium Schenefeld

Fehlender Zeuge wird zum Verhängnis

Die Verhandlung bleibt ohne Urteil, da der Hauptzeuge nicht erscheint.

Elmshorn. In Saal 1 hört man die Richterin aufstöhnen, es schien alles so einfach zu sein, bis ein unangekündigter Zeuge kommt und den ganzen Sachverhalt auf den Kopf stellt.
Der Geschädigte hatte, leise sprechend, zu seiner Dolmetscherin gesagt, dass er wisse, wer ihn krankenhausreif geschlagen habe. Beide sprechen so leise, dass man die Fenster schließen muss, um sie verstehen zu können. Auf mehrfache Nachfrage hin hat er eindeutig gesagt, es wäre der Angeklagte gewesen. Bei dieser Aussage fühlt er sich jedoch sichtlich unwohl, er spielt die ganze Zeit mit dem Ausweis in seiner Hand herum.
Kurze Zeit später kommt sein Bruder, aufrecht gehend, selbstbewusst, als unangekündigter Zeuge in den Saal und sagt aus, er wäre ebenfalls in der Tatortwohnung gewesen. Dort hätte er seinen bewusstlosen, betrunkenen und verletzten Bruder und dessen Nachbarn, den Hauptzeugen, vorgefunden und sofort Polizei und Krankenwagen verständigt. Auf die Fragen der Richterin antwortet er sehr ausführlich und ohne Furcht davor, seinem Bruder in den Rücken zu fallen. Laut seiner Aussage hat sein Bruder keine Erinnerungen an den Tathergang, da er zu viel getrunken hatte. Beim ersten Verhör durch die Polizei hat der Geschädigte dies ebenfalls behauptet, wie die Akten bezeugen. Nach dieser Aussage kann nur ein Mensch den Tathergang beschreiben und bezeugen: der nicht anwesende Hauptzeuge. Oder aber der Angeklagte gesteht, jedoch scheint dies nach bisherigem Verlauf der Verhandlung sehr unwahrscheinlich. Der Angeklagte ist bereits zum 25. Mal aktenkundig geworden. Wahrscheinlich ist dies der Grund, warum er in der ganzen Verhandlung anteilnahmslos zwischen seiner Dolmetscherin und seinem Verteidiger sitzt. Nicht einmal als die Anklage, die von dem jungen Staatsanwalt routiniert verlesen wird, welche besagt, er habe sich widerrechtlichen Zugang zu der Wohnung seines Mieters verschafft und ihn dann brutal verletzt, oder beim Verlesen seines langen Vorstrafenregisters, zeigt sich irgendeine Regung. Als endgültig feststeht, dass es ohne den Hauptzeugen kein Urteil geben kann, kann man für einen kurzen Moment in der Stimme des Staatanwaltes und im Gesichtsausdruck der Richterin erkennen, dass beide genervt sind. Den Verteidiger hingegen sieht man lächeln und der Angeklagte zeigt auch hierbei keine erkennbare Regung.

Birte Johannsen, Klasse 8c, Gymnasium Schenefeld

Hauptzeuge wird zum Gesuchten!

Die Stimmung im Amtsgericht Elmshorn ist eigentlich ziemlich entspannt und gut, wenn man sich einmal die Sachlage anschaut. Der Angeklagte, welcher gleichzeitig Vermieter des Geschädigten war, habe ihn mit bloßer Hand in das Gesicht geschlagen, wobei dieser einen blutigen Riss am rechten Ohr erlitt und ganze zwei Tage im Krankenhaus verbringen musste. Dieser Vorfall ereignete sich im Januar letzten Jahres in Uetersen, in der Einzimmerwohnung des Geschädigten.
Nachdem die Richterin Name, Alter und Wohnort des Angeklagten und des Geschädigten, welcher auch als Hauptzeuge am Prozess beteiligt ist, aufgenommen hatte, befragt der Verteidiger den Geschädigten. Dabei konnte er eindeutig und ohne zu überlegen sagen, der anwesende Angeklagte sei der Täter. Doch genau das sah am 30.01.2017 noch ganz anders aus, denn an diesem Tag sagte er bei der Polizei aus, er könne sich an nichts mehr erinnern und habe auch nicht gemerkt, dass er geschlagen worden war. Was unter Einfluss von 2,75 Promille jedoch auch kein Wunder ist. Zu der Frage wie viel er an dem Abend denn getrunken habe, sagte er jedoch nur: „Ein wenig…“.
Der Bruder des Geschädigten, welcher eigentlich nur als Begleitung für diesen anwesend war, wurde kurzfristig zum Zeugen und bei dessen Befragung kamen sogar einige interessante Sachen heraus. Er bestätigte zum Beispiel, dass der Geschädigte bei der Polizei aussagte, er könne sich an nichts erinnern, da er mit ihm dort war. Er sagte auch, dass er mitbekommen habe, wie sein Bruder und dessen Vermieter am Telefon öfters lautstark stritten, sein Bruder sei mit der Situation nicht zufrieden gewesen und er könne den Angeklagten auch ein wenig verstehen, weshalb er den Geschädigten geschlagen hatte, da sein Bruder sowohl ihn, als auch seine gesamte Sippe beleidigt habe. Jedoch waren nicht nur der Geschädigte und dessen Bruder bei der Polizei, sondern auch noch ein Nachbar. Dieser habe auch mit dem Geschädigten am Tatabend getrunken und er habe auch gesehen, wie der Angeklagte ihn geschlagen habe und er war es, der den Bruder des Angeklagten kontaktiert hat. Aus diesen Gründen wäre es sehr gut gewesen, wenn er wie erwartet zum Prozess erschienen wäre, was leider nicht passiert ist. Man konnte ihn auch nicht polizeilich zwingen, da er den Wohnort gewechselt hatte und momentan keiner weiß, wo er sich aufhält. Aus diesem Grund wird er momentan gesucht.